Dr. Peter Jenni: Gastwissenschaftler an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg seit Mai 2013

Der frühere, langjährige Sprecher der ATLAS-Kollaboration, einer der Preisträger des diesjährigen High Energy and Particle Physics Prize der Europäischen Physikalischen Gesellschaft sowie des Special Fundamental Physics Prize, Peter Jenni, setzt nach der Pensionierung seine Forschungsarbeit am ATLAS-Experiment als Gastwissenschaftler an der Universität Freiburg fort.

Dr. Peter Jenni

Der Schweizer Teilchenphysiker, Peter Jenni, geboren 1948, schloss sein Physik-Studium 1973 an der Universität Bern und seine Dissertation 1976 an der ETH Zürich ab.

Peter Jenni wirkte schon seit 1972 an CERN-Experimenten mit: am Synchrozyklotron (1972-73), am Proton Synchrotron (1974-76) und an den Intersecting Storage Rings (ISR) (1976-77). In den Jahren 1978 und 1979 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Stanford Linear Accelerator Center (SLAC). Danach, im Jahr 1980, wurde er Mitarbeiter am CERN und beteiligte sich maßgeblich am UA2-Experiment am Super Proton Synchrotron, in dem - zusammen mit dem UA1-Experiment - im Jahr 1983 die W- und Z-Bosonen entdeckt wurden.

Sein Hauptinteresse widmete er seit Ende der 1980er Jahre dem Large Hadron Collider (LHC). So initiierte er die erste Proto-Kollaboration, aus der 1992 nach dem Zusammenschluss mit einer anderen Protokollaboration ATLAS hervorging. Nach formaler Genehmigung des ATLAS-Projekts (heute: etwa 3200 Wissenschaftler in 177 Institutionen in 38 Ländern) wurde er 1995 als dessen Sprecher gewählt und blieb langjährig - während der gesamten Konzept- und Bauphase des Detektors - in dieser Position, bis er im Februar 2009 die Leitung abgab. Seine Nachfolgerin wurde Fabiola Gianotti.

Peter Jenni gilt als einer der Gründungsväter von ATLAS. Neben seinen Beiträgen als Physiker hat er sich auch besonders darum bemüht, dass die Kollaboration zu der harmonischen, weltweiten wissenschaftlichen Gemeinschaft angewachsen ist, wie wir sie heute kennen. Wesentlich für den Erfolg von ATLAS waren auch seine Beiträge, die Finanzierung des Projektes mit allen Partnern sicherzustellen.

Peter Jenni meint: „Ich freue mich sehr, dass ich mit der Freiburger ATLAS-Gruppe und dem FSP-ATLAS auch weiterhin an diesem fantastischen Experiment mitarbeiten kann. Keine Frage, und davon bin ich überzeugt, der LHC und ATLAS können noch viele aufregende Physikresultate bringen. Wir sind ja erst ganz am Anfang der großen Entdeckungsreise ins Neuland der Teilchenphysik.“

Peter Jenni erhielt bzw. teilte sich neben den jüngst gewonnenen Preisen weitere Auszeichnungen: den Schweizer Heinrich-Greinacher-Preis (1998), 1999 die Goldmedaille der Fakultät für Mathematik und Physik der Comenius Universität Bratislava, Slowakische Republik, 2001 die “Memorial Silver Medal“ der Karls-Universität Prag, Tschechische Republik, die “Ernst Mach Honorary Medal of the Czech Academy of Sciences” (2012) und den Julius-Wess-Award vom KIT Karlsruhe (2013).

Marianne Schröder

Newsflash_Peter_Jenni.pdf

 



 
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